Häuser & Straßen von Großau 2014

von Brigitte Kissi

Veröffentlicht am 25.11.2014
Mein Rundgang durch die Großauer Straßen

Bilder: können hier online betrachtet werden!

Ein Rückblick auf ihre Entstehung und ihr fruchtbares Wirken im Verlaufe der vergangenen 12 Jahre seit ihrer Gründung am 9. September 2000 in Planegg bei München.

Spätestens seit dem politischen Umbruch im Dezember 1989 in Rumänien und der fast vollständigen Ausreise des deutschen Bevölkerungsteils von Großau in die Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1990 - 1993, veränderte sich die bis dahin geltende Grundlage unserer hiesigen Großauer Gemeinschaftspflege schlagartig.
Es war nun nicht mehr die alte Heimatgemeinde Großau mit ihrer starken evangelischen Kirchengemeinde (bekannt als die größte ländliche evangelische Kirchengemeinde Siebenbürgens), die bis Dezember 1989 ihre Probleme und Bedürfnisse souverän selbst meisterte.
In Großau verblieben - mit wenigen Ausnahmen - eine kleine Anzahl älterer, darunter auch kränkliche und hilfsbedürftige Landsleute, sowie eine Vielzahl ungelöster Probleme. Dadurch rückte auch das Aufgabengebiet unserer Großauer Gemeinschaftspflege in ganz andere Dimensionsbereiche. Dieses sowohl hier in Deutschland, als auch in der gemeinschaftlichen Verantwortung für unser in Großau verbliebenes, in über 800 Jahren gewachsenes geistig-kulturelles Erbe, sowie für die dort verbliebenen Landsleute.
Durch diese vorher kaum vorstellbare neue Situation, wurde die Neuorganisierung unserer Großauer Gemeinschaftspflege immer dringender. Es waren zwei große Hauptaufgabengebiete die nur von einer vereinsmäßig organisierten Heimatortsgemeinschaft mit Hilfe möglichst vieler hier in Deutschland lebenden Großauer Landsleuten, zu bewältigen waren:

  1. Es galt für die über das ganze Bundesgebiet verstreut lebenden Großauerinnen und Großauer eine gemeinsame, „Plattform" für die hiesige Gemeinschaftspflege zu schaffen.
  2. Ebenso wichtig aber war, dass wir als eine starke Großauer Gemeinschaft hier in Deutschland, den wenigen in Großau verbliebenen Landsleuten helfend und stützend zur Seite stehen.
    Es waren eben diese wenigen Leute, denen wir bei unserer Ausreise die Gesamtlast der Verantwortung für unser dort verbliebenes kulturelles Erbe überließen. Diese gewaltige Bürde konnte von den Daheimverbliebenen natürlich nicht geschultert werden.

Die Funktion als „Motor" in Sache der notwendigen Neuorganisierung unserer Großauer Gemeinschaftspflege hier in Deutschland, übernahm 1999 die Großauer Nachbarschaft Böblingen.
Diese war nach einem Vorbereitungstreffen im November 1992, am 14. Februar 1993 offiziell gegründet worden, mit einem gewählten Vorstand, mit Kassenprüfer, eigenen Statuten und einem gemeinsam festgelegten Mitgliedsbeitrag.

Schon in der Nachbarschafts-Hauptversammlung im Februar 1998 wurde intensiv bezüglich der notwendigen Gründung einer „Großauer Heimatortsgemeinschaft" diskutiert, auch darüber, wie die Nachbarschaft Böblingen dabei mithelfen könnte. Aber erst in der Hauptversammlung im Februar 1999 wurde nach einer ausführlichen Debatte das vorgestellte Konzept zum geplanten Ablauf der „HOG-Gründungsvorbereitungen" einstimmig beschlossen.
Die festgelegte Strategie war folgende:

  1. Nach einer vom Nachbarschaftsvorstand zusammengestellten Liste soll ein Einladungsschreiben zu einer außerordentlichen HOG-Gründungsversammlung an bekannte GroßauerInnen verschickt werden:
    1. Welche bekannter Weise bisher als Einzelpersonen oder als Vertreter von Gruppen aktiv für unsere Großauer Gemeinschaft eingetreten sind.
    2. Bei denen sowohl Interesse, als auch die anderen Voraussetzungen bezüglich eines aktiven organisatorischen Wirkens in ihrem Umfeld vermutet werden können.
  2. Die angeschriebenen GroßauerInnen werden von unserer Böblinger Nachbarschaft für Samstag, 17. Juli 1999, nach Böblingen eingeladen. Ziel der Zusammenkunft: Die längst fällige Gründung einer Großauer Heimatortsgemeinschaft mit Satzung und gewähltem Vorstand.
  3. Das Treffen wird in der Siebenbürgischen Zeitung bekanntgegeben. So können auch nicht erreichte Personen, die selbst gern bereit sind Aufgaben zu übernehmen, im Rahmen der räumlichen Möglichkeiten berücksichtigt werden.
  4. Zu diesem Treffen werden Informationen über die Funktionsweise bereits bestehender Heimatortsgemeinschaften vorbereitet, sowie ein Satzungsentwurf für die zu gründende Großauer HOG.
  5. Weit her angereiste Teilnehmer werden bei Bedarf von den Nachbarschaftsmitgliedern gastfreundschaftlich beherbergt. Ein gemeinsames Mittagessen, sowie Kaffee und Kuchen, wird von der Nachbarschaft gespendet. Außerdem wurde beschlossen, dass alle Kosten für die Verschickung der Briefe von der Nachbarschaftskasse getragen werden.
  6. Eine detaillierte Tagesordnung mit vorgesehenem Tagungsablauf, wird den angemeldeten Teilnehmern zeitgerecht zugeschickt.

Wie vorgesehen, wurde vorerst vom Nachbarschaftsvorstand eine Liste von 64 GroßauerInnen nach den unter Punkt 1 genannten Kriterien zusammengestellt. Diesen wurde dann ein ausführliches Schreiben zum geplanten HOG-Gründungstreffen, mit Einladung und Rückmeldekarte im Namen der Großauer Nachbarschaft Böblingen zugeschickt. Nach den ersten Absagen wurden noch einige zusätzliche Einladungen verschickt, so dass in der Summe etwa 72 Familien Mitte März bzw. Anfang April 1999 das Einladungsschreiben erhielten.

Das Ergebnis dieser Aktion war dann aber sehr ernüchternd. Trotz vieler positiver Rückmeldungen in der Sache waren letztendlich nur neun der angeschriebenen Personen zur persönlichen Teilnahme am geplanten Gründungstreffen und zur konkreten Mitarbeit in dem zu wählenden HOG-Vorstand bereit.
Damit hätte aber die notwendige breite Beteiligung für ein überzeugendes HOG-Gründungstreffen gefehlt. Auf Beschluss des Vorstandes der Böblinger Nachbarschaft wurde das geplante offizielle Treffen abgesagt und die Anmietung der Veranstaltungsräumlichkeiten rückgängig gemacht.
Damit der bis dahin erbrachte und fast nicht zu benennende große zeitliche und auch materielle Aufwand nicht ergebnislos „im Leeren verpuffe", entstand die Idee die verbliebenen neun „Bereitwilligen" zu einem Arbeitstreffen im privaten Rahmen nach Grafenau einzuladen, um über das weitere Vorgehen zu beraten.
Mit im Boot war natürlich der Vorstand der Großauer Nachbarschaft Böblingen und das Lehrerehepaar Helga und Hans Klein.
Dieses Treffen fand dann am 17. Juli 1999 statt. Nach eingehenden Beratungen wurde beschlossen den Arbeitskreis „HOG-Großau" zu gründen, mit der klar definierten Zielsetzung, die längst fällige Neuorganisierung unserer Großauer Heimatortsgemeinschaft, als gemeinnütziger und eingeschriebener Verein mit gewähltem Vorstand, Satzung, Mitgliedsbeitrag usw. zu realisieren. Für die konkrete Umsetzung dieses Zieles wurde das nächste Großauer Treffen 2000 in Planegg bei München anberaumt.
In drei gut organisierten Arbeitskreistreffen im folgenden Jahr in Augsburg, Ingolstadt und Göppingen wurde nun das Großauer Treffen 2000 in Planegg bei München gründlich vorbereitet. Mit eingeladen schon zum ersten Arbeitskreistreffen am 6. Januar 2000 in Augsburg waren natürlich auch die Organisatoren der letzten beiden Großauer Treffen 1996 und 1998, sowie der Vorstand der Großauer Nachbarschaft Böblingen, sowie auch Mathias Krauss, Kurator der Heimatkirchengemeinde Großau. Schon bei diesem ersten Treffen zeigte sich, dass die Anwesenheit des Lehrerehepaars Helga und Hans Klein, sowie vom ehemaligen Großauer Turn- und Sportlehrer Heinz Wälther, anwesend in seiner Funktion als zweiter Vorsitzender der Nachbarschaft BB, sich sehr positiv auf das sachliche und konstruktive Arbeitsklima auswirkte. Als geachtete, ehemalige Lehrer der meisten Anwesenden, hatten sie auch die Kompetenz hie und da einen „Punkt" zu setzten. Bei diesem Treffen in Augsburg wurden alle wichtigen Aufgaben für das geplante Großauer Treffen in Planegg klar umrissen und auch entsprechend verteilt. Ebenso klar wurden auch alle notwendigen Abläufe und Erfordernisse für die Organisierung und Durchführung der erstmaligen Wahl des Vorstandes einer neu zu gründenden Heimatortsgemeinschaft Großau besprochen.
Die festgelegte Strategie, präzisiert bei den folgenden beiden Arbeitskreistreffen, führte dann beim Großauer Heimattreffen in Planegg am 09.09.2000 zum überraschenden großen Erfolg des HOG-Gründungstreffens. Beim Treffen trugen sich insgesamt 99 Großauer Familien und Einzelpersonen in die Registrierlisten ein und gaben ihre gültige Beitrittserklärung ab. Insgesamt waren es 179 Erwachsene, zuzüglich Kinder und Jugendliche.
Das gelungene Heimattreffen 1999 in Großau und die vorher gestartete Initiative der Großauer Nachbarschaft Böblingen mit dem klar formulierten Rundschreiben an viele Großauer Familien, bezüglich der Notwendigkeit einer vereinsmäßig organisierten Heimatortsgemeinschaft hatten sicherlich eine sehr positive Wirkung.
Ebenso wichtig war die Tatsache, dass die ehemaligen Großauer Pfarrersfamilien, Ernst Weingärtner, Konrad Schullerus, Mathias Stieger, sowie die ehemaligen Großauer LehrerInnen und viele ehemalige Leistungsträger aus dem Bereich des kulturellen Gemeinschaftslebens in Großau auch in ihrem persönlichen Umfeld für die Umsetzung dieser Idee warben.

Bei diesem HOG-Gründungstreffen in Planegg erfolgte natürlich auch die Erst-Wahl eines Großauer HOG-Vorstandes.

 

In seiner ersten konstituierenden Sitzung wurde die Verteilung der Ämter festgelegt:

1. Vorsitzender Ramsauer Josef
1. Stellvertr. Vorsitzender Martini Johann
2. Stellvertr. Vorsitzender Schartner Frank
Kassenwart Engelhuber Anna
Schriftführer Liebhart Marianne
Kulturreferent Schenker Maria
Jugendreferent Krauss Samuel
Beisitzer Klamer Michael
Beisitzer Knäb Georg

 

In den satzungsmäßig vorgesehenen Ältestenbeirat gewählt wurden:

 Beer Josef Sen.  (Ingolstadt)
 Fleischer Michael  (Wolfsburg)
 Hutter Michael    (Böblingen)
 Klein Hans     (Westerburg)
Liebhart Michael (Geretsried)

 

Als Kassenprüfer wurden gewählt:

Kastenhuber Klaus ( Rosenheim)
Klein Michael (Günzelhofen)
        

Von der eingegangenen Kirchenkollekte von 2109 DM beim Treffen, wurde ein sehr dringend benötigter Rasenmäher für die Friedhofspflege in Großau gekauft und der gesamte Reingewinn von 2000 DM durch den Verkauf der Video Kassetten vom Treffen 1999 in Großau wurden an die Heimatkirchengemeinde überwiesen. Diese sehr interessante Videokassette war in tage- und nächtelanger Arbeit von Gerhard Kasper (Reutlingen) und Heiko Liebhart (München) erstellt worden.

Beim Finanzamt Böblingen wurde die Anerkennung der Gemeinnützigkeit beantragt und beim Amtsgericht Böblingen die Eintragung ins Vereinsregister als eingeschriebener Verein (e.V.). Beides war sehr wichtig, um gegenüber den eingetretenen Mitgliedern, aber auch den vorerst skeptisch verbliebenen Landsleuten die Gewissheit einer soliden, korrekten, transparenten und auch gemeinnützigen Vereinsarbeit zu bestätigen.

  1. Am 11. Januar 2001 wurde unserer HOG-Großau die vorläufige Anerkennung als gemeinnützig wirkender Verein erteilt und diese bis heute immer erneut bestätigt. Dieses nach der Kontrolle der jährlichen Finanzberichte und des gemeinnützigen Wirkens im Bereich der Heimat-, Jugend- und Brauchtumspflege sowie für kirchliche und mildtätige Zwecke.
  2. Am 27. November 2001 wurde nach Überprüfung aller notwendigen Unterlagen, unsere HOG-Großau als eingeschriebener Verein (e.V.) ins Böblinger Vereinsregister eingetragen.
  3. Bei der ersten Vorstandssitzung am 6. Januar 2001 in Heilbronn, wurde beschlossen, dass die HOG die Lohnkosten für einen einzustellenden Friedhofpfleger übernehmen wird.
  4. Das Jahr 2001 war auch ein Jahr mit einer regen Vereinstätigkeit. Zu erwähnen ist die schöne und große Trachtengruppe beim festlichen Umzug am Heimattag zu Pfingsten in Dinkelsbühl unter Leitung von Maria Schenker.
  5. Vom 9. - 10. Juni fand das gelungene Landlertreffen in Goisern, wo ebenfalls eine zahlenmäßig große Großauer Trachtengruppe – in sächsischen und landlerischen Trachten - beim festlichen Umzug von den Zuschauern mit viel Applaus bedacht wurde. Im Festzelt begeisterte die Jugendtanzgruppe das Publikum mit ihren schwungvollen Tänzen.
  6. Ende Januar 2001 wurde ein 8-seitiges Rundschreiben – auch als erster Rechenschaftsbericht gedacht - mit Glückwunschkarte an die HOG-Mitglieder verschickt.
  7. Am 21. November 2001 wurde bei der Postbank Stuttgart ein bundesweit gültiges und zu verwaltendes Postbankkonto eröffnet, welches auch jetzt unserer HOG-Vereinskonto ist.
  8. Zu Pfingsten 2002 erschien dann die erste Ausgabe unserer Heimatzeitschrift „Großauer Blatt“. Es wird vom Vorstand der HOG-Großau e.V. herausgegeben. In seiner Grundfunktion erfüllt es die Rolle eines jährlichen Rechenschaftsberichtes bezüglich ortsgemeinschaftlich relevanter Veranstaltungen und Ereignisse.
  9. Das „Großauer Blatt“ wird allen HOG-Mitgliedern kostenlos zugeschickt und auch an das Finanzamt Böblingen weitergereicht. Das Finanzamt überprüft neben dem finanziellen Aspekt des Jahresabschlussberichtes, auch die entsprechenden Berichte über Tätigkeiten und Veranstaltungen, die für die Anerkennung der Gemeinnützigkeit für unsere HOG die Voraussetzung sind.
  10. Durch die verantwortungsvolle Arbeit des HOG-Vorstandes wuchs auch das Vertrauen und Interesse der Großauer für den Verein. Im Januar 2001 waren es insgesamt 203 Erwachsene, Anfang 2003 dann schon 326 und wiederum ein Jahr später, im Juni 2004, zählte unsere HOG insgesamt 381 Erwachsene, zuzüglich Jugendliche und Kinder.

Das war eine Darstellung zur Gründungsgeschichte der HOG-Großau, mit den entsprechenden Aktivitäten und Abläufen rund um den „Geburtstag“ unseres Vereins am 09. September 2000 in Planegg bei München.

Fazit: Seit dem Bestehen des Arbeitskreises und unserer HOG, also seit 1999 bis heute, kann auf ein fruchtbares und erfolgreiches Vereinsleben zurück geblickt werden.

Bei all den bisher organisierten Heimattreffen in Großau, bei unseren Großauer Treffen hier in der neuen Heimat, bei den so genannten „Landlertreffen“ in Goisern und den Auftritten unserer schönen Trachtengruppen bei dem jährlichen festlichen Umzug in Dinkelsbühl, war unsere Großauer HOG in bewundernswerter Art und Weise immer voll aktiv mit dabei. Die Auftritte der Trachtenträger, der Großauer Blaskapelle, der Tanz- und Theatergruppen, lösten bei jeder dieser Veranstaltungen stets große Bewunderung und Applaus bei unseren Großauern und den anwesenden Gästen aus. Es wird immer wieder gesagt, „ihr könnt richtig stolz sein auf eure Gemeinde“.

Wer seit der HOG-Gründung in Großau war, dem wird unwillkürlich immer auch der gepflegte Kirchhof, Pfarrhof und Friedhof auffallen und auch die Reparaturarbeiten in der Kirchenburg zur Kenntnis nehmen. An all diesen erfreulichen Zuständen und Maßnahmen ist und war auch unsere Großauer HOG, im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten beteiligt. Aus der HOG-Kasse und eingegangenen Spenden wird seit 2001 sowohl das Gehalt des Friedhofpflegers, als auch das halbe Gehalt des Hausmeisters der Kirchenburg bezahlt.

In der kleinen Chronik unserer HOG-Großau, soll natürlich auch über die im Verlaufe der Jahre eingetretenen Wechsel von gewählten Mitgliedern innerhalb der HOG-Gremien kurz berichtet werden:

  • Nach der ersten „Legislaturperiode“, stellte sich Michael Klamer, Sindelfingen, HOG-Vorstandsmitglied der ersten Stunde, aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl. Er war mit großem persönlichem Einsatz bei den HOG-Gründungsbemühungen der Großauer Nachbarschaft, sowie im Arbeitskreis HOG stets aktiv mit dabei. Dafür wird ihm herzlichst gedankt.
  • An seiner Stelle stellte sich Josef Vetro, Augsburg, bisher aktives Mitglied im Arbeitskreis, beim Großauer Treffen 2004 in Gerlingen zur Wahl. Er ist seither Mitglied des HOG-Vorstandes.
  • Der neugewählte Vorstand berief durch einstimmigen Beschluss in seiner Sitzung am 14.11.2004 Gerhard Kasper in den Vorstand mit dem Aufgabengebiet „Filmdokumentation“. In dieser Funktion erstellte er zwei sehr wertvolle und gelungene Film-Dokumentationen vom Großauer Treffen 2004 in Gerlingen und vom Heimattreffen 2005 in Großau, dafür soll ihm auch an dieser Stelle gedankt werden. Aus Zeit- und Berufsgründen stand er bei der Vorstandswahl 2008, beim Großauer Treffen in Gerlingen, nicht mehr zur Verfügung.
  • Dafür wurde nun Maria Onghert-Renten in den neuen HOG-Vorstand gewählt und übernahm von Anna Engelhuber, das Amt „Kassenwart“ und damit die HOG-Geschäftsstelle.
  • Wegen der räumlichen Entfernung zur neuen Geschäftsstelle in Heidenheim, stellten sich die bisherigen Kassenprüfer Klaus Kastenhuber und Michael Klein nicht mehr für dieses Amt zur Verfügung. Für ihre fachmännisch kompetente Arbeit wird auch ihnen herzlichst gedankt.
  • Kassenprüfer im neugewählten Vorstand wurden Anneliese Gabel, Gunzenhausen, und Mathias Wiserner, Königsbrunn.

Nach 4-jähriger Amtszeit erfolgten am 10.09.2012, satzungsgemäß beim Großauer Treffen in Bobingen, bei Augsburg, erneut Vorstandswahlen.

Hier fand nun ein richtiger Generationswechsel statt. Gleich vier der bisherigen Vorstands- und HOG-Gründungsmitglieder, standen nicht mehr zur Verfügung: Maria Schenker, Anna Engelhuber, Josef Ramsauer und Frank Schartner. Sie wurden, vom neugewählten ersten Vorsitzenden der HOG-Großau Ernst Klamer, Reutlingen, auch feierlich verabschiedet.

Erstmals in den Großauer HOG-Vorstand gewählt wurden auch Gwendoline Onghert-Renten, Heidenheim, als 2. Vorsitzende; Rosine Stieger, Fellbach (bei Stuttgart), als Schriftführerin, sowie Harald Krauss, zurzeit in Augsburg, als HOG-Internetbeauftragter. In den HOG-Ältestenbeirat gewählt wurden Mathias Wiserner, Königsbrunn und Frank Schartner, Grafenau. Sie traten die Nachfolge von Josef Beer Sen., Ingolstadt, und Michael Hutter, Böblingen an, die aus Altersgründen nicht mehr zur Verfügung standen. Beide waren vom Beginn der ersten HOG-Gründungsbemühungen von 1999 mit Herz und Seele mit dabei: Herr Hutter als Vorsitzender der Großauer Nachbarschaft Böblingen und Herr Josef Beer als Kapellmeister der neuorganisierten Großauer Blaskapelle. Dafür wollen wir ihnen herzlich danken.

Wir sind dankbar und froh über die Einsatzbereitschaft der genannten jungen Vorstandsmitglieder und wünschen dem gewählten HOG-Vorstand in seiner neuen Zusammensetzung viel Erfolg und Ausdauer in dieser ehrenamtlichen Vereinsarbeit, zum Wohl unserer Heimatortsgemeinschaft und unserer lieben Heimatkirchengemeinde in Großau. Diesbezüglich sind wir sehr zuversichtlich, denn junge Menschen bringen auch neue Ideen und eine vorurteilsfreiere Sicht so mancher Dinge.

Frank Schartner, Grafenau

Hier finden sie Zeugnisse der Großauer Kulturgeschichte.

  • Gedicht: Großauer Kirchenburg

    Steil strebst ins Himmelsblau du stolzer Großauer TurmDu trotztest kühn so manchem Zeitensturm. Die Großauer Väter bauten dich aus Blöcken schwer,Sie türmten dich aus Fels - zu Gottes Ehr. So ragst in...

  • Grißaner-Lied

    U biden Åwern des Zabengdo lot Grißa de Himet meng,wo't Wasser rouscht. kristall si riennor do ellien bän ech derhiem. Do af de Rejer west der Wengän Gottes hieschem Sannenscheng,bä dem mir oft än...

  • Leuchterlied

    Das Leuchtersingen – Zum Weihnachtsfest wurden vier Leuchter in der Großauer Kirche von Jugendlichen aufgestellt und geschmückt. Mit Fähnchen, Vögelchen und Wintergrün. Die Fähnchen wurden aus...

 

Schule

Die Voraussetzungen für den Bau einer Neuen Schule brachte Herr Pfarrer Josef Georg Konnerth 1893 mit nach Großau, dessen Vater war Baumeister. Noch im ersten Jahr seiner Amtszeit gab es einen Presbyterialbeschluss, der den Bau einer neuen Schule vorsah. Der Hartnäckigkeit des Herrn Pfarrer Konnerth ist es zu verdanken, dass trotz Geldmangel 1899 die notwendigen Grundstücke gekauft werden konnten. Am 30.7.1905 wurden die Bauarbeiten vergeben und ein starkes Jahr später, am 23.9.1906 wurde das Gebäude eingeweiht. Über dem Eingang steht seither: „Uns’res Volkes starke Burg“. Durch diese Schule sind Generationen von uns Großauern gegangen, getreu dem Leitsatz „wer die Schule hat, hat die Zukunft“. Weitere Informationen zu diesem Thema stehen auch in unserem Großauer Blatt Nr. 5-2006. unter der Überschrift „die deutsche Schule in Großau um 1900“.

 

Das Rathaus

Es liegt auf der Hauptstraße etwa 150 m vor dem Friedhof und wurde laut Pfarrer Weingärtner 1909 unter Pfarrer Konnerth errichtet. Fährt man von der Europastraße durch die Kirchgasse und Brückengasse in südliche Richtung auf die Karpaten zu, so landet man unwillkürlich auf dem Platz vor dem Rathaus. Es ist wie überall der Sitz der offiziellen Gemeindevertretung und im Dachgeschoss ist die Dienstwohnung des Gemeindesekretärs bzw. Gemeindedieners. In dem Rathaus befindet sich auch das Archiv.

 

Friedhof

Pfarrer Weingärtner sagt in seinem Heimatbuch über die Gemeinde Großau folgendes: "Steigt man auf den Burgberg im Norden der Gemeinde bietet sich dem Betrachter ein schönes Bild dar....Immer fängt sich der Blick zuerst an dem hohen Kirchenturm und jetzt auch an der gewaltigen Kirchenburg. In der Ferne, etwa 10 km weit grüßt der Gürtel der Karpaten...Die Häuserzeilen treten hervor und man erkennt fast alle Straßenläufe, den Friedhof, den Bahnhof..."
Beim Friedhof wollen wir ein wenig verweilen. Er liegt an der Hauptstraße (Bahngasse) die uns in die südlichen rumänischen Gebirgsgemeinden Orlat und Gura Riului, am Fuße der Karpaten führt. Die hohen Föhren, lassen auf Anhieb erkennen dass es ein ganz besonderer Platz ist , wenn man die Gemeinde vom Kirchenturm aus betrachtet. Goethe soll laut Pfarrer Weingärtner gesagt haben: „Will man sich ein Bild von einer Ortschaft machen dann sind 2 Dinge wichtig , auf den Turm steigen und auf den Friedhof gehen. Da erkennt man an der Pflege der Gräber und Wege, wie die Toten geehrt und in das Leben ihrer lebenden Familien mit hineingenommen werden. Was in den früheren Jahren sicher ein bewundernswertes blütenprächtiges Bild abgab ist in der Gegenwart deutlich schwieriger geworden. Trotzdem sieht der Friedhof mit seiner Ausdehnung von 1 ha und 1800 m² noch sehr gut und gepflegt aus, zumal die Friedhofspflege nicht mehr von den einzelnen Hinterbliebenen erledigt werden kann.
HOG und Kirchengemeinde in Großau sorgen dafür, dass die Kapelle mit ihren 176 m² und der Weg sowie der gesamte Friedhof ein angemessenes Bild für Besucher abgeben und auch noch Beerdigungen abgehalten werden können.

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Das nach der Mitte des 12. Jahrhunderts gegründte Großau gehört einer Gruppe von Ortschaften im Süden Siebenbürgens an, die sich durch gemeinsame architektonische Merkmale charakterisieren. Es sind dies die Orte: Heltau, Freck, Großscheuern, Schellenberg, Hahnbach, Großau, Hermannstadt, Holzmengen, Neppendorf, Hammersdorf u.a. Großau war bei seiner Gründung mit etwa 100 Einwohnern eine große Ortschaft. Und trotzdem wurde erst um 1250 mit dem Bau einer romanischen Basilika begonnen. Diese reichte bis zum heutigen Chor und umfasste eine Nutzfläche von 420 qm. Dieser besonders große Raum lässt darauf schließen, dass Großau um diese Zeit etwa 400 – 600 Einwohner hatte. Am Ende des 13. Jahrhunderts ist die Kirche von Palisaden umgeben.  Nach der Mitte des 14. Jahrhundrets setzte sich das Dorf ein ehrgeiziges Ziel, wie es wenige Ortschaften in der Zeit taten: die alte Basilika durch einen neuen Hallenbau zu ersetzen. Die begonnenen Arbeiten mussten aber unterbrochen werden, da die aufkommende Türkengefahr den Ausbau der Wehranlagen als vordringlicher erscheinen ließ. Die innere, heute noch teilweise erhaltene Ringmauer entstand vermutlich damals, am Ende des 14. Jahrhunderts. Im nächsten Jahrhundert entstand auch die äußere Mauer des Berings, die mit 5 viereckigen Türmen mit Pyramidendach verstärkt worden war. Von diesen 5 Türmen haben sich bis heute 4 erhalten. Die doppelte Ringmauer umschloss eine Nutzfläche von etwa 4500 qm, wie sie einer Bevölkerungszahl von etwa 900 Einwohnern entsprach.

Um 1500 wurden nördlich an die Kirchenburg 2 Vorhöfe angebaut. Eine Doppelmauer trennte sie voneinander. Im ersten Vorhof ist das Pfarrhaus errichtet worden. Da das Dorf während der folgenden Jahrhunderte viel von seiner einstigen Kraft verloren hatte (das drückt sich in den teils dramatisch rückläufigen Einwohnerzahlen aus: 1488 über 800 Einwohner, 1536 noch 450 und 1712 sogar nur 320), konnte die Kirchenburg von den Feinden wiederholt eingenommen werden. So 1599 von den Truppen des walachischgen Fürsten Mihai Viteazul und im September 1658 von den Tataren. Und doch ist immer wieder versucht worden, die Wehrfähigkeit der Burg zu erhalten. Noch 1731 wurde ein Teil der Ringmauer neu errichtet. Daran erinnert ein in die südliche Außenmauer eingearbeiteter Schlußstein mit Christuskopf und der Inschrift: „Ano 1731 D. 25. April“.

Nach 1750 wurden die innere Mauer im Norden, Osten und Südosten abgetragen. Der im Westen über der alten Einfahrt befindliche Turm wurde von den Fluten des Zibins zu Fall gebracht. Statt seiner wurde im Süden eine andere Einfahrt errichtet und eine Burghüterwohnung daneben gebaut. Auf dem Balken über der Toreinfahrt befindet sich die folgende Inschrift: „MD. G.S. 1764“. Auch an der östlichen Kirchenburgmauer ist um diese Zeit gearbeitet worden. Daran erinnert die 1975 gefundene Inschrift: „Anno 171 10. Mai Thomas Zeck villicus, Michael Fleischer“. Am Anfang des 20. Jahrhunderts (1904-1905) ist unter Pfarrer Konnerth am Zibin eine Steinmauer errichtet worden, die dem Schutz der Kirchenburg dient.

1937 ward im Kirchenburghof ein Gedenkstein errichtet, auf dem die Namen der 52 evangelischen Opfer des Ersten Weltkrieges eingemeisselt wurden, die Großau zu beklagen hatte. 1979 – 1983 wurden auch die Namen der Opfer des Zweiten Weltkrieges auf dem erweiterten Denkmal angebracht und 1983 die Namen der Opfer der Deportation in die UdSSR. In Dieser Zeit sind die Burgkammern an der inneren Ringmauer abgetragen worden. An der Westseite blieben die Trennwände jedoch erhalten und auf der Südseite ließ man 3 Kammern stehen, damit man sich vorstellen kann, wie es einst war. Bei den Renovierungsarbeiten 1981 wurde an der Nordseite des Burghofes eine Kalkgrube ausgehoben, in der man ein Massengrab entdeckt. Es wurden Schädelknochen von Kindern und Erwachsenen gefunden.

(Text: Josef Vetro)

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Im 13. Jahrhundert wird in Großau eine dreischiffige Pfeilerbasilika errichtet, die dem heiligen Servatius geweiht ist. Von dieser Kirche haben sich erhalten:

  1. der untere Teil des romanischen Glockenturms;
  2. der westliche Teil des mit Kreuzgewölben versehen gewesenen nördlichen Seitenschiffes, von dem sich Konsolenreste des einstigen Gewölbes erhalten haben. Dieser Rest eines Seitenschiffes bildet heute einen abgeschlossenen Raum nördlich an den Glockenturm anschließend;
  3. ein kleiner Turm der Mauer des westlichen Teils des südlichen Seitenschiffes;
  4. im Kircheninneren ein Pfeileraufsatz des ersten Arkadenbogens.

1444 wird die Kirche in einem Schreiben des Erzbischofs von Gran ausdrücklich als Servatiuskirche bezeichnet („ecclesia parrochialis beati Servatii de Insula Christiana"). Servatius ist einer der 5 Eisheiligen. Er wurde in der Rhein-Mosel-Gegend verehrt, was auf das Herkunftsgebiet der ersten katholischen Siedler Großaus hindeuten könnte. Übrigens: die Kirche in Großau ist das einzige Gotteshaus Siebenbürgens, das diesem Heiligen geweiht worden ist.
Um 1450 wird über dem Chor ein Wehrgeschoss errichtet, das später entfernt worden ist. In der Zeit zwischen 1472 und 1495 wird die wunderschöne, geräumige spätgotische Hallenkirche durch den Meister Andreas Lapicida aus Hermannstadt errichtet, wie wir sie heute kennen. Er erhält dafür 400 Gulden. Er behält die drei Schiffe des Vorgängerbaus bei, wobei jedes Schiff einen eigenen Chorraum hat. Vorbild ist der Chorbau der Kirche in Mühlbach. Die Chorräume werden so gebaut, dass sie sich gegen den Hauptchor öffnen. Dieser ist 15,5 Meter lang und 8,4 Meter breit und schließt gegen das Schiff mit einem spitzbogigen Triumphbogen ab. Das 18,3 Meter lange Hauptschiff besteht aus 4 rechteckigen Gewölbefeldern, denen in den Seitenschiffen 4 quadratische Gewölbefelder entsprechen. Das Hauptschiff wird von einem Netzgewölbe überdeckt, das von sechs hohen, achteckigen Pfeilern getragen wird. Die Seitenschiffe erhalten nur provisorische Gewölbe, die erst später durch die heutigen Gewölbekappen ersetzt werden. Die Chorräume bekommen alle einfache Rippenkreuzgewölbe. Die Rippen werden von kleinen Konsolen gestützt und treffen sich in einfachen Schlußsteinen. Schiffe und Chöre werden durch hohe Spitzbogenfenster erhellt.
Das Rundtürmchen, das sich an die Nordmauer der stockhohen Sakristei anlehnt, vermittelt auf einer Wendeltreppe den Zugang zum Dachboden der Kirche, eine Erscheinung, die uns mehrfach begegnet, so in Mühlbach, Hermannstadt, Malmkrog und an der Schäßburger Bergkirche. Um 1570 wird der nördliche Seitenchor neben der Wendeltreppe vom Hauptchor und dem Seitenschiff abgetrennt und zu einer Sakristei umgebaut. Über dieser wird die sogenannte Engelsempore eingebaut.
1736 berichtet Pfarrer Eckhart, dass die Kirche wie eine „Mördergrube" verwüstet sei. Er bemüht sich, die Kirche wieder herzustellen, wobei ihm der Hermannstädter Ratsherr Daniel Klockner, der Inspektor des Ortes ist, tatkräftig hilft. Einige Hermannstädter spenden für die Wiederherstellung der Fenster größere Summen.
Am Ende des 18. Jahrhunderts werden in das südliche Seitenschiff des Chores Emporen eingebaut. Ihre Außenwände sind mit volkstümlichen Motiven bemalt und tragen Inschriften und die Jahreszahlen 1794 und 1795.
Im Herbst des Jahres 1916 wird die Kirche durch die rumänische Artillerie beschossen und arg beschädigt. Sie kann erst nach einer Renovierung wieder benützt werden.
1958 wird der elektrische Strom dauerhaft eingeführt. Vorher gab es nur provisorische elektrische Beleuchtung.
Zwischen 1979 und 1981 werden durch eine Gemeinschaftsleistung, die 1140 Tagewerke umfasst, die Schäden der Erdbeben von 1940 und 1977 beseitigt. Zahlreiche Maurer, Zimmerleute, Spengler, Maler, Schlosser und andere Handwerker haben 89 Tage unentgeltlich geholfen und 1230 Handlanger ebenso.

(Text: Josef Vetro)

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Altar Aug2007

„Der Altar mit der Kreuzigung als Hauptbild und der Grablegung darunter stammt aus dem Jahre 1719 und ist ein Zeugnis heimischer Barockkunst, die Altarbekrönung im Stil des Rokoko ist gegen Ende des 18. Jahrhunderts hinzugefügt worden." (Gündisch).
Am Altar sind - wie an der Orgel - 4 mit geschnitzten Umrahmungen verzierte Medaillons mit heilsgeschichtlichen Darstellungen vorhanden, die aus der Zeit von 1785 stammen. Das Hauptbild der Kreuzigung ist von den Holzfiguren der Apostel Petrus und Paulus flankiert. Diese selbst werden von jeweils zwei Säulen eingerahmt. Unter jeder Säule findet sich ein heilsgeschichtlicher Text aus dem Matthäus- bzw. aus dem Johannesevangelium.
Auf dem Kreuzigungsbild sehen wir unter dem Kreuz Maria und den Lieblingsjünger Jesu, Johannes. Beide sehen zu dem Gekreuzigten empor. Über dem Hauptbild lesen wir: „Es ist vollbracht! Vater! Ich befehle meinen Geist in deine Hände."
Im Medaillon links verkündet der Engel der Maria die freudige Nachricht, dass sie den Heiland zur Welt bringen wird. Maria liest im Alten Testament. Im rechten Medaillon wird die Geburt des Heilandes und die Anbetung durch die Hirten dargestellt. Über der Kreuzigung befindet sich auf der Erdkugel die Dreieinigkeit dargestellt: Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist. Der Sohn wird durch das Kreuz und der Heilige Geist durch die Taube symbolisiert. Auf der linken Seite dieses Bildes wird in einem Medaillon die Auferstehung dargestellt, während wir in einem Medaillon auf der rechten Seite die Himmelfahrt sehen.In einem etwas größeren Medaillon über diesem Bild wird Christus als Weltenrichter dargestellt und die Auferstehung der Toten als Verdammte und Gerettete. Als Krönung des Altars finden wir den Engel mit der Posaune des Endgerichts. Auf der Rückseite des Altars befindet sich eine Tafel mit folgender Inschrift: „Dieser Altar ursprünglich aufgerichtet im Jahre 1719 unter dem Pfarrer Michael Gross, ist in erneuertem Farbenglanz hergestellt und ausgebessert worden im Jahre 1889 durch die Opferwilligkeit des hiesigen evangelischen Ortsfrauenvereins unter dem Pfarramt des Martin Malmer."

Prediger:
Michael Helch
Friedrich Homner
Kirchenväter:
Johann Fleischer
Michael Zerwes
Michael Zeck, Kurator
Michael Hoprich, Ortsrichter
Josef Liebhard, Wirtschafter

(Text: Pfarrer Ernst Martin Weingärtner)

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Schon aus dem 13. Jahrhundert haben wir eindeutige Hinweise auf das Vorhandensein von Orgeln in Siebenbürgen. Wenn am Anfang sicher fremde Orgelbauer die Instrumente errichteten, so gibt es spätestens ab dem 17. Jahrhundert auch sächsische Orgelbauer.
1675 baut Johann Vest in Großau eine Orgel, die 1752 nach Neppendorf verkauft wird, wo sie bis 1809 steht. Es ist möglich, dass Teile des alten Orgelprospektes in Großau geblieben sind.
Die heutige Orgel stammt aus der Zeit 1775 – 1782 und wird von Johann Hann aus Hermannstadt errichtet. Sie besitzt 12 klingende Register und hat ein Rückpositiv, auf dessen kleinem Prospekt König David mit der Harfe steht. Die Aufstellung der Orgel war für Großau ein besonderes Ereignis. In alten Rechnungsbüchern werden diesbezügliche Ausgaben erwähnt („für 25 Mahs alten Wein für den Orgelbauern und Gesellen, 6 fl. 60 denare", „18 Pfd. Käse, 2 Mahs Gerste 1 fl. 92 in Rechnung nicht gestellet Eier und Bochflisch von jeden Hauswirt").
Die Orgel wird im Laufe der Zeit öfter repariert und dabei dem Zeitgeschmack angepasst. Auch kriegerische Ereignisse gehen nicht spurlos vorüber. So wird sie 1944 zerstört und ist nur noch ein Torso.
1969 wird die Orgel anhand aufgefundener Dokumente vom Orgelbauer Johann Mesny aus Tîrgu Mureş wiederhergestellt. Die erneuerte Orgel hat ihren alten barocken Klang erhalten und ist „ein Werk von edler Eigenart geworden", das auch anspruchsvoller Orgelkunst dienstbar ist.

(Text: Josef Vetro)

{slide=Gestühl und Ehrenbänke |grey}

joomplu:499An der nördlichen Seitenwand des Chores befinden sich zwei Gestühle. Das eine ist das Pfarrgestühl, das sich gegenüber vom Haupteingang der Kirche befindet. Es trägt in einem Medaillon folgende Inschrift: „Andenken an THOMAS DENGEL gestorben am 19 Octob: 1879, gewidmet von dessen treuer Gattin und dankbaren Kindern 1880".
Auf derselben Seite des Chorraumes befindet sich ein zweites Gestühl. Dieses steht rechts vom Pfarrgestühl, von diesem durch die Sakristeitür getrennt. Es trägt folgende Inschrift: „Zum Andenken an Josef Rastel gewes: Mühl Pächter, u. Meister, gest. im 37. Lebensjahre den 14 April 1883. verehrt von seiner trauernden Gattin Elisa Rastel, geb. Riedler".
An der Sakristeitür können wir folgende Inschrift lesen: „Andenken an Elisabeth Rastel Meister Mühlers, Töchterlein, gest. den 6 Febr. 1883".
Gegenüber vom Pfarrgestühl ist die Fremdenbank, die folgende Inschrift trägt: „Zum Andenken an Joh. Schuller gest. d. 3/2 1862 verehrt von Maria Dengel geb. Fleischer 1898".
Die Ehrenbank für Kurator und Presbyter befindet sich im südlichen Seitenschiff und trägt folgende Inschrift: „Zum Andenken an Curator Michael Zeck geb. d. 8. Jan. 1828. gest. d. 5. Febr. 1896, gewidmet von seiner Gattin Susanna geb. Fleischer".
Auf der Brotseite befindet sich im nördlichen Seitenschiff eine Bank, die folgende Inschrift trägt: „Zum Andenken an Thomas Martini geb. 1804, gest. 1/1 1893. von seinem Sohn Tho. Martini".
Auf derselben Seite, rechts von der oben erwähnten Bank, befindet sich eine zweite Bank, die folgende Inschrift trägt: „Hergerichtet und angestrichen von der Kirchgässer Nachbarschaft im Jahr 1933 Altnachbarvater Samuel Fleischer".

(Text: Josef Vetro)

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