Eigentlich sollte heute die Sonne wieder scheinen. Aber der erste Blick durch das Fenster meines Schlafzimmers im Pfarrhaus (ich habe hier übrigens himmlisch geschlafen), belehrte mich eines Besseren.
Grau in grau hing der Himmel über Grossau und feinster Nieselregen spannte sich wie ein Netz über die Kirchenburg. Na dann, es kann nur besser werden. Das Frühstück war eine reine Wohltat, frische Hühnereier, köstliche Marmeladen, Würstchen, Käse .... und eine Tasse Kaffee.
Es gibt kein schlechtes Wetter, nur die unpassende Kleidung, dachten wir und starteten um 10.00 Uhr Richtung Friedhof. Mit Regenjacken, Stiefel und unserem längst vertrauten Werkzeug, starteten wir Tag 3, um das Begonnene zu beenden. Wir wollten bis 14.00 Uhr fertig sein. Starkes Ziel - viele Gräber, viel Gras ... und Regen! Aber auch der Wille es zu schaffen war groß. Die letzten Kraftreserven wurden abgerufen. Um 15.00 Uhr war das Ziel erreicht.. Was wir allein nicht schaffen, dass haben wir zusammen geschafft.
Wie jeder ordentliche Handwerker es weiß, nach beendeter Arbeit werden die Arbeitsgeräte sauber gemacht und aufgeräumt. Sie warten auf den nächsten Einsatz ....
Im Pfarrhaus erwartete uns eine dampfende Bertramsuppe, köstliche Krautwickel und "Bulkescher Weng." Das hat gut getan.
Zum Abschluß dieses Tages kamen wir noch in den Genuß einer Kirchenburg-Führung mit Mathias Krauss. Ich dachte, ich weiß schon so vieles, ich kenne schon alles und durfte noch so viel Neues sehen und hören. Mein ganz persönliches Highlight war die Heimatstube in der ehemaligen Burghüterwohnung. Die Vielfalt der hier ausgestellten Sachen, die perfekte Inszenierung der "guten Stube", die Details - haben mich sehr beeindruckt.
Dagmar Baatz